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16. September 2025
Lesezeit: 3
min.
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Geplante Maßnahmen der Regierung zur Förderung des Wirtschaftsstandorts und der Entlastung von Haushalten
Die Bundesregierung hat im Ministerrat vom 3. September 2025 ein umfassendes Maßnahmenpaket beschlossen, um den wirtschaftlichen Aufschwung zu stärken, die Inflation zu bekämpfen und die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern. Im Zentrum stehen Investitionen, Entlastungen und Strukturreformen – insbesondere für Unternehmen.
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Wir haben die wesentlichen Schwerpunkte der geplanten Maßnahmen zusammengefasst:
Geplante Maßnahmen für Unternehmen
1. Investitions-Booster für den Standort Österreich
Um die stagnierende Wirtschaftsleistung zu beleben, setzt die Bundesregierung gezielt auf Investitionen:
- Verdoppelung des Investitionsfreibetrags: Für Investitionen in den Monaten November und Dezember 2025 sowie im gesamten Jahr 2026 wird der Freibetrag auf 20 % bzw. 22 % für Ökoinvestments erhöht. Die Maßnahme soll rund 220 Mio. Euro kosten und 2026/2027 wirksam werden.
- Unterstützung energieintensiver Industrie (SAG): Mit dem Strompreiskostenausgleichsgesetz wird eine Entlastung von rund 75 Mio. Euro jährlich ermöglicht, um Carbon Leakage zu verhindern.
- Breitbandausbau: Für die Jahre 2027–2029 stehen jeweils 40 Mio. Euro zur Verfügung, um digitale Infrastruktur flächendeckend auszubauen und Verfahren zu beschleunigen.
2. Zukunftsorientierter und inklusiver Arbeitsmarkt
Die Bundesregierung reagiert auf den Fachkräftemangel und die Herausforderungen der Industrie:
- Aktion 55 Plus: Ab 2026 werden jährlich 50 Mio. Euro für ältere und langzeitarbeitslose Personen bereitgestellt.
- Lehrlingsförderung und Umschulungen: Qualifikationsmaßnahmen für bestehende Beschäftigte und gezielte Angebote für Lehrstellensuchende.
- Zuverdienstmodell in der Regelpension: Ab 1.1.2026 soll ein attraktives Modell eingeführt werden, ohne die Teilpension zu beeinträchtigen.
3. Standort Fonds für Zukunftsinvestitionen
Ein neuer „Standort Fonds“ soll Investitionen in digitale und ökologische Transformation bündeln:
- Mobilisierung privaten Kapitals und europäischer Mittel.
- Scale-up Fonds zur Finanzierung von Start-ups und Spin-offs in der Wachstumsphase.
- Netzinfrastrukturausbau zur Dämpfung von Netzkosten für Unternehmen und Haushalte.
4. Strukturpaket zur Entbürokratisierung
Die Bundesregierung plant ein umfassendes Reformprogramm zur Entlastung von Unternehmen:
- Digitalisierung und Rechtsmodernisierung: Bundesrechtsbereinigungsgesetz und digitale Gesetzgebung.
- Abbau von Berichtspflichten: Einmalige Datenerhebung nach dem Once-Only-Prinzip.
- Schnellere Genehmigungsverfahren: Reformen im AVG, UVP, EABG und Bundesstraßengesetz.
- Einheitliche Energieausweis-Datenbank: Bundesweite digitale Erfassung.
- One-Stop-Shop & Payment: Zentrale digitale Anlaufstelle für Unternehmen und Bürger:innen.
Geplante Maßnahmen für Private und Haushalte
1. Teuerung halbieren: Der 2 %-Pakt
Die Bundesregierung setzt auf gezielte Maßnahmen zur Inflationsbekämpfung:
- Lebensmittelpreise: Aufbau einer „Allianz für faire Lebensmittelpreise“ mit dem Lebensmitteleinzelhandel.
- Kennzeichnung von Shrinkflation: Gesetzliche Regelung zur Transparenz bei versteckten Preiserhöhungen.
- Preisdatenbank durch Statistik Austria: Preisbeobachtung entlang der Wertschöpfungskette ab 2026.
- Verstärkte Kontrollen bei Rabatten und Preisangaben: Verbesserung der Grundpreisauszeichnung im Handel.
- Stärkung der Wettbewerbsbehörde (BWB): Maßnahmen gegen marktbeherrschende Energieversorger und Einführung eines Wettbewerbsmonitorings.
2. Günstigere Energiepreise für alle
- Elektrizitätswirtschaftsgesetz (EIWG): Öffentliches Interesse wird gesetzlich verankert – Versorger müssen kostengünstigen Strom anbieten.
- EAG-Förderbeitrag 2026: Reduktion um 85 Mio. Euro zur Entlastung von Haushalten und Unternehmen.
- Nationaler Energiekrisenmechanismus: Frühzeitige Maßnahmen gegen Preisausschläge bei Strom, Gas und Wärme.
3. Mietpaket und Gebührenbremse
- Indexierung der Mieten: Für 2026 auf 1 % und für 2027 auf 2 % begrenzt.
- Bundesgebührenbremse: Prüfung aller Preiserhöhungen des Bundes auf ihre Wirkung auf den Verbraucherpreisindex.